Mit dem Aktionsplan „Agents of Change – Kinder- und Jugendrechte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit“ (2017) hat das BMZ definiert, wie die deutsche Entwicklungszusammenarbeit Kinderrechte umsetzen will. Jedoch steht man in der Praxis oftmals noch vor Herausforderungen. Um einen Anreiz für innovative Ideen zu setzen, führte das GIZ-Sektorprogramm „Menschenrechte inklusive Kinder- und Jugendrechte umsetzen in der Entwicklungszusammenarbeit“ im Auftrag des BMZ einen weltweiten Wettbewerb unter allen GIZ-Auslands- und Inlandsvorhaben durch.
urch den Wettbewerb wurden neue Wege und innovative Ansätze in GIZ-Inlands- und Auslandsprogrammen erprobt, ausgewertet und verbreitet. Die GIZ stärkte dadurch die Umsetzung und das Mainstreaming des Kinderrechtsansatzes weltweit
Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 24 Jahren in den Partnerländern der GIZ. Im Vordergrund standen Kinder und Jugendliche, die besonders stark von sozialer Ausgrenzung, (Mehrfach-)Diskriminierung und Gewalt betroffen sind, z.B. Kinder und Jugendliche, die einer indigenen oder sexuellen Minderheit angehören, mit einer Behinderung leben, auf der Flucht sind oder in extremer Armut leben.
Der Wettbewerb förderte Pilotprojekte zu Schutz-, Beteiligungs- und Förderrechten von Kindern und Jugendlichen, die durch laufende GIZ-Auslandsprogramme der GIZ und in Kooperation mit staatlichen und nichtstaatlichen Partnern umgesetzt wurden. Dafür erhielten die Projekte vom GIZ-Sektorprogramm „Menschenrechte inklusive Kinder- und Jugendrechte“ eine finanzielle Förderung und fachliche Beratung zu Kinderrechten.
Die Resonanz übertraf die Erwartungen. Insgesamt 77 Bewerbungen aus 45 Ländern und fast allen sektoralen Schwerpunkten gingen ein. Die thematische Bandbreite war sehr groß. Bewerbungen beschäftigten sich mit der Frage, wie Kinder als Botschafter/innen oder Peer-Educators für Umweltschutz und Klima, Gleichberechtigung oder sexuelle und reproduktive Rechte eintreten können. Andere entwickelten Ideen, wie Digitalisierung kindgerecht und sicher gestaltet werden kann. In vielen Vorschlägen ging es um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in lokalen Entscheidungsprozessen im Gesundheits-, Wasser- oder Bildungssektor oder in der Stadtentwicklung. Auch die Bekämpfung von Korruption, Gewalt sowie wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung waren Themenschwerpunkte. Fast alle Einreichungen waren innovativ und hoch relevant und überzeugten durch ihre Vorgehensweise sowie kreative und partizipative Methoden.
Eine Auswahljury – zusammengesetzt aus BMZ, GIZ, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und SOS-Kinderdörfer – bewertete alle Einreichungen nach den Kriterien Kinderrechtsansatz (40%), Innovation (30%) und Nachhaltigkeit & Kooperation (30%) und wählte die acht besten Projektvorschläge aus. Im Juli 2018 standen die Gewinner Projekte fest.
Folgende acht Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika wurden erfolgreich zwischen August 2018 und August 2019 umgesetzt:
Die Projekte haben große Wirkungen erreicht und die Situation von Kindern und Jugendlichen in den Partnerländern nachhaltig verbessert.
Die meisten Pilotprojekte haben Folgemaßnahmen in den GIZ-Vorhaben oder den Partnerorganisationen verankert oder eine alternative Finanzierung gefunden, um ihre wertvolle Arbeit fortführen zu können.
Das GIZ-Sektorprogramm organisierte über den ganzen Zeitraum einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den Pilotprojekten untereinander und begleitete die Arbeit der einzelnen Projekte durch fachliche Beratung, Trainings und Fortbildungen – online und vor Ort. Jedes Projekt dokumentierte seine Ergebnisse und hielt die Erfahrungen in verschiedenen Formaten fest.
Zum 30-jährigen Jubiläum der VN-Kinderrechtskonvention im November 2019 war es dann soweit. Jugendliche und Projektmitarbeitende aus allen Wettbewerbsprojekten reisten nach Berlin, um am internationalen Abschlussworkshop „We have a say in German Development Cooperation!“ teilzunehmen. Das BMZ und das GIZ-Sektorprogramm veranstalteten den Workshop, um gemeinsam Bilanz zu ziehen und aus den Umsetzungserfahrungen zu lernen. Außerdem stellten die Projekte ihre Wirkungen während eines Fachgesprächs im BMZ in Bonn vor. Daraus sind wichtige Impulse für die Weiterentwicklung und breite Verankerung von Kinderrechten in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit entstanden.
Mit dem Wettbewerb können GIZ und BMZ insgesamt eine sehr positive Bilanz ziehen. Er war ein voller Erfolg!
Dann wenden Sie sich bitte an kinderrechte(at)giz.de.