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14.03.2023

Mädchen in Lateinamerika: Gefährliche Flucht durch Berge und Dschungel

Aus vielen Ländern Lateinamerikas flüchten Mädchen, Frauen und ihre Familien vor Gewalt, Verfolgung und Perspektivlosigkeit. Doch der Weg in Richtung Nordamerika ist gefährlich. Zwei Mädchen berichten.
Miriam (14) in der Geflüchtetenunterkunft in Mexiko © Plan International

„Ich würde niemandem raten, hier her zu kommen“, sagt die 16-jährige Carmen*. Seit drei Monaten lebt sie in Mexiko – ihre Reise war für die junge Venezolanerin beschwerlich und gefährlich. Mit ihren Eltern und ihrer elfjährigen Schwester kam Carmen aus Venezuela nach Mexiko – das eigentliche Ziel: die USA. Zusammen mit Hunderten anderer Migrant:innen, die ebenfalls hoffen, in den Vereinigten Staaten eine bessere Zukunft zu finden, leben sie nun in einer Notunterkunft. „Ich würde diesen Weg niemandem empfehlen, vor allem nicht Mädchen im Teenageralter. Denn ich weiß, dass sie in Gefahr geraten werden“, so Carmen. (...)

Auch Miriams* (14) Familie hat sich auf Land und Wasser bis nach Mexiko durchgeschlagen. In ihrer Heimat Honduras herrscht Bandengewalt, die Armut ist groß und die Auswirkungen des Klimawandels tragen ebenfalls dazu bei, dass Menschen innerhalb des Landes vertrieben werden oder das Land sogar verlassen. Mit dem Bus und einem Floß reisten Miriam, ihre Mutter und ihr jüngerer Bruder durch Honduras und Guatemala. Kurz vor der mexikanischen Grenze trafen sie auf einen bewaffneten Mann, der Geld von ihnen forderte, bevor er sie über die Grenze ließ. Miriams Mutter und die anderen Migrant:innen, mit denen sie unterwegs waren, hatten keine andere Wahl, als ihn zu bezahlen. (...)

Banditen und bewaffnete Gruppen haben es regelmäßig auf Migrant:innen abgesehen, rauben sie aus und missbrauchen sie. Insbesondere Mädchen und Frauen auf der Flucht sind einem hohen Risiko von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung und Zwangsarbeit ausgesetzt. (...)  Mehr