Lasst uns gestalten: Forderungen Jugendlicher an die deutsche Entwicklungspolitik

Ergebnisse der Jugendkonsultation zur Erstellung des entwicklungspolitischen Aktionsplans zur Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Durchgeführt von Oktober 2015 bis März 2016

Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat jetzt die Ergebnisse einer entwicklungspolitischen Jugendkonsultation veröffentlicht, an der 24 Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet teilnahmen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte die Konsultation begleitend zu der Erarbeitung eines Aktionsplans, mit dem Kinder- und Jugendrechte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit stärker gefördert werden sollen. Das Institut berät das BMZ bei diesem Prozess im Auftrag des Sektorvorhabens zur Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Die Jugendlichen schlagen vor, Kinder und Jugendliche auf der Flucht besser zu schützen und ihr Recht auf Bildung zu verwirklichen. Sie wünschen sich außerdem mehr Bildungsprogramme für Frieden und transkulturelles Lernen sowie einen Ausbau von gleichberechtigten internationalen Jugendaustauschprogrammen mit Kooperationsländern der Entwicklungszusammenarbeit. Schließlich fordern sie, die Beteiligung junger Menschen an lokaler, nationaler und globaler Politik weltweit stärker zu unterstützen. Das BMZ prüft nun die Umsetzung der Vorschläge.

Die Forderungen wurden von den Jugendlichen in drei Workshops (von Oktober 2015 bis März 2016) erarbeitet. Außerdem schrieben sie das Drehbuch für ein Kurzvideo mit ihren Kernforderungen und entwickelten Cartoons zum Thema „Kinder auf der Flucht“. Die Workshops wurden vom Institut konzipiert und durchgeführt.

Alle beteiligten Jugendlichen engagieren sich entwicklungspolitisch, z.B. bei terre des hommes, UNICEF, Plan International Deutschland, dem Jugendrotkreuz oder in selbstorganisierten Initiativen wie „Schüler Helfen Leben“ oder der Initiative „Jugendliche ohne Grenzen“, in der sich unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Deutschland organisieren. Viele der Jugendlichen sammelten Erfahrungen mit Beteiligungsprozessen, z.B. in kommunalen Jugendparlamenten, Schüler*innenvertretungen, Kinder- und Jugendbeiräten in Heimen oder im Rahmen des Staatenberichtsverfahren Deutschlands bei dem UN-Kinderrechtsausschuss in Genf.

 

 

Weitere Informationen des DIMR

Ergebnispapier: Forderungen Jugendlicher an die deutsche Entwicklungspolitik

Cartoons

Informationen zum Projekt Kinderrechte in der Entwicklungspolitik auf der Website des DIMR

 

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Autor: Griet Newiger-Addy, DIMR | Newiger-Addy(at)institut-fuer-menschenrechte.de  

Die Inhalte dieses Artikels geben die Meinung des Autors und nicht notwendigerweise die der GIZ oder des BMZ wieder.