BMZ zieht Bilanz

Halbzeitbericht zum BMZ-Aktionsplan „Agents of change – Kinder- und Jugendrechte in der Entwicklungszusammenarbeit“ (2017 – 2019) veröffentlicht

Im April 2017 verabschiedete das BMZ den Aktionsplan „Agents of Change – Kinder- und Jugendrechte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (2017-2019)“. Der Aktionsplan enthält drei strategische Ziele und 42 Maßnahmen zur Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in der deutschen bi- und multilateralen EZ. Die Maßnahmen werden in den fünf Regionen Afrika, Naher Osten und Nordafrika (MENA), Asien und Zentralasien, Lateinamerika, Osteuropa und Kaukasus, in Deutschland und durch weltweite Initiativen umgesetzt.

Nun hat das BMZ den Halbzeitbericht zum Aktionsplan veröffentlicht. Er dokumentiert den Umsetzungsstand und die Zielerreichung des Aktionsplans bis Ende 2018. Er enthält Angaben zu relevanten Vorhaben der deutschen EZ sowie zu internationalen Initiativen des BMZ, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Engagement Global, der Deutschen Welle Akademie sowie von privaten und kirchlichen Trägern im Auftrag des BMZ zu Kinder- und Jugendrechten durchgeführt oder gefördert werden. Außerdem zeigen zehn Projektebesipiele anschaulich, wie Kinderrechte vor Ort konkret umgesetzt werden.

Der Bericht zeichnet eine überwiegend positive Zwischenbilanz. Die drei strategischen Ziele des Aktionsplans konnten zum Zeitpunkt des Halbzeitberichts bereits erreicht bzw. teilweise erreicht werden:

Ziel 1: „Wir weiten unsere Vorhaben zur Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten aus und verbessern deren Qualität.“

Ziel 2: „Wir nehmen im internationalen Dialog eine Vorreiterrolle für die Achtung, den Schutz und die Gewährleistung von Kinder- und Jugendrechten ein.“

Ziel 3: „Wir richten unsere Unterstützung strategisch auf kinderrechtliche Risiken und Potenziale aus und stimmen diese mit den Interessen und Bedarfen unserer Partnerregierungen ab.“

In einem breiten Spektrum von Sektoren tragen aktuell 285 Projekte und Programme der staatlichen EZ, rund 60 Projekte der kirchlichen Zentralstellen und Sozialstrukturträger sowie mehr als 200 Projekte privater Träger weltweit zur Stärkung der Rechte von Kindern und Jugendlichen bei.

Der regionale Schwerpunkt der Maßnahmen liegt dabei auf Afrika und der MENA-Region. Bei der Hälfte aller Vorhaben liegt der Fokus auf Berufsbildung und Gesundheit. Mit einer deutlich gewachsenen Anzahl von Vorhaben hat das BMZ auf neue Herausforderungen reagiert und den Schutz von Kindern im Kontext von Flucht, Krisen und Konflikten deutlich verstärkt.

Das BMZ hat darüber hinaus seine Unterstützung für UNICEF deutlich ausgeweitet. Auf regionaler Ebene gibt es mehrere Initiativen z.B. mit der Afrikanischen Union (AU). Andere relevante Partnerschaften umfassen die Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und das vom BMZ initiierte „Bündnis für nachhaltige Textilien“. Das BMZ hat für alle Vorhaben und Module der deutschen staatlichen EZ verbindliche Leitlinien und Instrumente entwickelt. Mit deren Hilfe prüfen die Durchführungsorganisationen, ob ihre Arbeit vor Ort menschen- und kinderrechtlich nicht-intendierte, negative Wirkungen haben kann.

Trotz der positiven Bilanz identifiziert der Bericht auch Handlungsbedarfe für die restliche Laufzeit des Aktionsplans. Dazu gehört die Prüfung der Einführung einer Kindesschutz-Policy für die deutsche staatliche EZ, die Ausweitung und Fokussierung des Portfolios und die internationale Positionierung Deutschlands im Bereich Kinderrechte. Das BMZ wird im nächsten Jahr über mögliche Formate der Weiterführung des Aktionsplans entscheiden.

Halbzeitbericht zum Aktionsplan "Agents of Change"

Kinder- und Jugendrechte in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (2017-2019)

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